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PM: Es kommt auf die Mischung an – Landwirte engagieren sich für Artenvielfalt

Landkreis Oldenburg

Was auf den ersten Blick recht unscheinbar wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als wertvolles Biotop: An der Maibuscher Straße in Hude blüht es auf dem Acker von Landwirt Hergen Haverkamp in allen Farben. Wo früher Mais wuchs, beobachtet man heute eine große Vielfalt an Pflanzen und Insekten. „Der Maisertrag war oft nicht zufriedenstellend und so kam die Idee, auf dem Acker eine mehrjährige Blühfläche anzulegen“, erklärt Haverkamp.

 

Landwirte ergreifen eigene Initative

In Hude haben die Landwirte eigenständig die Initiative ergriffen und auf insgesamt 12 ha Blühmischungen ausgesät. Dafür habe die Gemeinde dem Ortslandvolk insgesamt 10.000 € zur Verfügung gestellt, wie Renke Dählmann vom Ortslandvolk Hude berichtet. Neben ganzen Blühflächen, wurden auch Blühstreifen an Feldrändern angelegt. Im Landkreis werden solche Vorhaben durch den Biotop-Fonds der Jägerschaft Oldenburg-Delmenhorst begleitet. Auch hier wurde in Zusammenarbeit mit dem Landkreis der Erwerb von kostenlosem Saatgut gegen einen Verwendungsnachweis ermöglicht.

„Im vergangenen Jahr wurden dadurch 190 Hektar Blühflächen im Landkreis Oldenburg angelegt“, erklärt Josef Kuhlmann von der Jägerschaft Oldenburg-Delmenhorst. Insgesamt wuchsen im letzten Jahr auf bis zu 300 Hektar solche Biotope, die auch über EU-Mittel gefördert wurden. Doch Kuhlmann merkt an: „Die Anlage von Blühflächen mithilfe von EU-Mittel verlangen eine Aussaat bis zum 15. März, das ist eigentlich viel zu früh. Der optimale Aussaatzeitpunkt liegt bei Anfang Mai.“

 

Blühflächen brauchen Pflege

Die Ackerfläche am Rande von Hude wurde vor der Einsaat gepflügt. Eingesät wurde eine mehrjährige Blühmischung, die insgesamt 5 Jahre auf der Fläche wächst. „Nach 2-3 Jahren stellt sich eine andere Vegetation ein, demnach sehe die Fläche nun im dritten Jahr anders aus, wie zu Beginn“, erklärt Kuhlmann. Wichtig sei auch die Flächen zu pflegen. „Ohne Pflege der Blühflächen geht es nicht“, betont Renke Dählmann.

Neben der Mischung, die ausgebracht wurde sind auch natürlich vorkommende Wildkräuter, die auf dem Acker wachsen nützlich. So nennt Kuhlmann beispielsweise die Acker-Kornblume oder das Acker-Stiefmütterchen. „Diese Flächen sind perfekte Nahrungsquellen für heimische Insekten und außerdem wichtige Rückzugsorte für Wildtiere“, schwärmt Kuhlmann.

 

Viele bienenfreundliche Landwirte im Landkreis ausgezeichnet

„Mit der Aktion „bienenfreundlicher Landwirt“ wollen wir genau auf solche Projekte aufmerksam machen, aber auch zeigen, dass jeder zur Förderung der Artenvielfalt beitragen kann“, betont Stefanie Oetjen vom Kreislandvolkverband Oldenburg. Die Aktion wurde 2019 von der gemeinsamen Landvolkkampagne „Eure Landwirte – echt grün“ ins Leben gerufen. Anhand eines Maßnahmenkatalogs können sich Landwirte zum bienenfreundlichen Landwirt auszeichnen lassen. Insgesamt 5 Punkte aus min. 2 Kategorien müssen erreicht werden. Die Kategorien umfassen zum Beispiel das Anlegen eines Steinhaufens oder den Erhalt einer Totholzecke, sowie die Anlage einer Blühfläche, oder die Kooperation mit einem Imker.
Dass viele Landwirte daran interessiert sind, einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten, lässt sich auch an den knapp 60 landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Landkreis erkennen, die an der Aktion teilgenommen haben.

 

Gemeinsam für mehr Artenvielfalt
Der Wunsch, Landwirtschaft und Naturschutz zu verbinden, hat in der Region zur Bildung des Ökologisches Kompetenzzentrum Oldenburger Land geführt. Auf Initiative des Landvolks, haben sich das Ökologische Kompetenzzentrum Ammerland Oldenburg sowie die Landesjägerschaft Niedersachsen zusammengeschlossen. Ziel dieses Verbundes ist es durch verschiedene Projekte die Lebensgrundlage für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und diese zu verbessern. 
 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Do, 07. August 2025

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