PM: Angehende Landwirtin für Landesentscheid in Nienburg qualifiziert
Bühren OT Wildeshausen, 17.04.2025:
Mit den Worten „Mein Name ist Nane Sophie Rüdebusch und mir macht Landwirtschaft richtig Spaß!“, beginnt die junge Frau aus Bühren. Sie hatte im Februar beim Kreisentscheid des Berufswettbewerbs in Vechta überzeugt und auch beim darauffolgenden Gebietsentscheid in Rostrup an der Berufsbildenden Schule Ammerland einen Treppchenplatz belegt. „Jetzt habe ich mich für den Landesentscheid Ende April an der DEULA Nienburg qualifiziert.“, so die 20-jährige.
Berufswettbewerb der Landjugend für „grüne Berufe“
Alle zwei Jahre messen sich die Auszubildenden in den „grünen Berufen“ beim bundesweit stattfindenden Berufswettbewerb (BWB). Unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben: Zukunft gestalten, Talente entfalten“ haben in diesem Jahr 2500 niedersächsische Auszubildende aus der Land-, Haus- und Forstwirtschaft sowie landwirtschaftliche Fachschüler*innen am Landjugend-Berufswettbewerb teilgenommen.
Die Teilnehmenden aus der Agrarsparte müssen neben dem schriftlichen Lösen der theoretischen Aufgaben zu Allgemeinwissen und fachspezifischen Fragen auch ihr Präsentations-Können unter Beweis stellen. Die Auszubildende berichtet: „Auf Gebietsebene mussten wir einen Vortrag über die Auswahl des richtigen Ausbildungsbetriebes halten oder alternativ den Einsatz von Social Media in der Landwirtschaft. Dort, wo ich jetzt lerne, bin ich super glücklich, deswegen fiel mir die Auswahl nicht schwer.“ Zu den handwerklichen Aufgaben gehörte das Wechseln der Zitzengummis am Melkgeschirr in Zweierteams.
Berufswunsch lange ungewiss
Nane lernt derzeit im Nachbarlandkreis Diepholz auf dem Landwirtschaftsbetrieb der Brand& Harms GbR. Doch das war nicht von Anfang an klar: „Ich hab mich erst in der Oberstufe auf dem Gymansium dazu entschieden, eine landwirtschaftliche Ausbildung zu machen“, so die Beruffschülerin. „Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Geflügel-, Schweinehaltung und Ackerbau aufgewachsen, aber letztlich war es der Freundeskreis“, der sich während Corona entwickelte, „der mich in die Bubble gebracht hat.“ „Und jetzt will Sie nicht mehr raus“, freut sich Vater Ralf Großmann. Der diesjährige Gildekönig aus Wildeshausen hatte nicht damit gerechnet, dass sich eines seiner Kinder für die Landwirtschaft interessiert.
Jährlicher Wechsel des Lehrbetriebes
Regulär verbringt ein Auszubildender seine Lehrjahre in einem einzigen Betrieb – nicht so in der Land- und Hauswirtschaft. „Eigentlich wechselt man jedes Jahr den Lehrhof, um vielseitiger ausgebildet zu werden. Kein Betrieb ist wie der andere, man kann bei jedem Lehrchef etwas Anderes mitnehmen.“, erklärt Nane den Betriebswechsel. Das kommende Lehrjahr wird sie im Emsland bei Familie Teepker verbringen. „Ich finde die Geflügelhaltung total spannend und möchte mich darin auch weiter spezialisieren.“ Nach der Ausbildung wolle die ambitionierte Jung-Jägerin unbedingt noch Studieren. Den Rückhalt der Familie habe sie auf jeden Fall, aber das ihr Hobbies Fußball spielen, Reiten und zur Jagd gehen, dann etwas kürzertreten müssten, gibt sie zwinkernd zu.
Frauenanteil in der Landwirtschaft steigt
Ein Fünftel der derzeitigen Auszubildenden in der Landwirtschaft ist weiblich. Noch vor 10 Jahren war es nur die Hälfte. Auch zeigen Studien, dass sich immer mehr Junglandwirtinnen für eine landwirtschaftliche Weiterbildung oder Studium entscheiden. Doch ob diese dann den elterlichen oder einen anderen Betrieb übernehmen können, hängt von vielen Faktoren ab. Laut Thünen-Institut erfüllen Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben die verschiedensten Rollen – Betriebsleiterin, mithelfende Familienarbeitskraft, Partnerin, Mutter, Köchin, Pflegende und viele andere mehr. Die Frauen erleben in der Mehrheit diese Rollenvielfalt als erfüllende Herausforderung, manchmal jedoch auch aber als große Belastung und Überforderung.
„Man hat es in der Landwirtschaft im Moment echt nicht leicht“, gibt Nane zu bedenken. „Es muss sich echt etwas ändern, damit wir auch noch in Zukunft Landwirtschaft in Deutschland betreiben können.“ Es fange mit dem immensen Bürokratieaufwand an und höre bei dem Ansehen und Verständnis in der Gesellschaft nicht auf. „Trotzdem möchte ich gern Landwirtin werden, weil es mir einfach Spaß macht“, betont sie zum Abschluss nochmal.
Wir wünschen Nane Sophie alles Gute für den Landesentscheid in Nienburg am 25. und 26. April!
Bild zur Meldung: Nane mit ihrer Hündin Anni (Foto:Steen)